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Die Entscheidung sich vegan zu ernähren kann aus den unterschiedlichsten Gründen getroffen werden. Dazu gehören folgende Aspekte: gesundheitliche, ethische, ökologische und soziale.

  1. Gesundheitliche Aspekte

    Norris und Messina (2018, S. 5-6) „ … die vegane Ernährung fördert die optimale Gesundheit während des gesamten Lebenszyklus“. Wesentliche, gesundheitliche Vorteile hat eine rein pflanzliche Ernährung, die durch verschiedene Stu- dien weltweit belegt werden können, wie zum Beispiel die: „China Study“. Dort wird deutlich nachgewiesen, dass eine pflanzenbasierte Ernährung dazu führt, weniger Zivilisationskrankheiten festzustellen und sogar mit dieser Ernährungsform chronische Erkrankungen rückgängig zu machen. Im Umkehrschluss konnte auch nachgewiesen werden, dass eine Ernährung mit überwiegend tierischen Proteinen das Riskio an Krebs, Diabetes oder Herzerkrankungen erhöht (Pierschel, 2018 S. 19, 66).

    Die persönlichen Vorteile einer veganen Ernährung werden bestätigt durch nierigere Cholesterinwerte und weniger Bluthochdurck sowie einer erfolgreichen Behandlung von chronischen Krankheiten. Zudem haben sich vegan ernährende Menschen eine niedrigere Übergewichtsrate als Mischköstler (Norris & Messina, 2018, S. 217).

    Pflanzliche Lebensmittel haben eine hohe Nährstoffdichte und werden dadurch mit gesundheitlichen Vorteilen in Verbindung gebracht. Sie sind reich an Ballaststoffen, Vitamin C und E, Magnesium, Kalium und Folsäure sowie weiteren sekundären Pflanzenstoffen. Die vegane Ernährung enthält eine vergleichsweise geringe Menge an gesättigten Fettsäuren und Cholesterin (Craig, 2009).

2. Ethische Aspekte

Neben dem gesundheitlichen Aspekt spielt die Ethik eine große Rolle, dass Mitgefühl und die Vermeidung von Tierleid. Ein besonderes Augenmerk liegt auf den brutalen Umständen in der Massentierhaltung, welches viele Menschen anregt, auf Produkte tierischer Herkunft zu verzichten. Im Jahr 2019 starben mehr als 763 Millionen Tiere in deutschen Schlachthöfen (Albert Schweitzer Stiftung für unsere Mitwelt, 2020). Unabhängig von der Haltungsform, werden sogenannte „Nutztiere“ als Ware betrachtet und am Ende ihres kurzen und leider oftmals leiderfüllten Lebens in Schlachtfarbriken, gegen ihren Willen getötet und entsorgt. Für die Fleischversorgung müssen die Tiere teil- weise über hunderte von Kilometern durch die Länder transportiert werden, oft unter unmenschlichen Bedingungen und absolutem Stress. Hinzu kommen Formen der Tierausbeutung zur Materialgewinnung, wie zum Beispiel Leder, Pelz, Seide und Daunen bei denen nicht gerade sorgsam mit den Tieren umgegangen wird. Viele Menschen legen auch mittlerweile Wert darauf, Produkte zu konsumieren, die nicht an Tieren getesten wurden um nicht die Grausamkeit der verschiedenen Methode zu unterstützen. Am Ende stellt sich die Frage ob es ethisch vertretbar ist, Tiere zu quälen, zu töten und zu miss- brauchen, für den eigenen Bedarf, beziehungsweise um die eigenen Gelüste zu stillen während andere Lebewesen auf katastrophale Weise darunter leiden müssen (Pierschel, 2018, S. 34 ff.). All das ist nicht nötig, denn der Mensch braucht keine Tierprodukte um zu überleben beziehungsweise nicht um gesund zu bleiben (Bracht, 2021, S. 31).

3. Ökologische Aspekte

Die Ernährung hat nicht nur Auswirkungen auf die eigene Gesundheit und das Leben der Tiere, sondern auch auf die Umwelt.
Durch eine pflanzenbasierte Ernährung werden Umweltbelastungen reduziert (Boden, Luft, Wasser). Die Produktion von Nahrungsmitteln wie Fleisch, Milch und Eiern trägt im Gegenteil zu einer Verschmutzung des Wassers, einer Überdüngung der Böden und Ackerflächen sowie durch Methanausstoß und Einbringung von Gülle, aufgrund der in- tensiven Tierhaltung und führen zu erheblichen treibhauswirksamen Schadstoffemissionen (Vegane Gesellschaft Österreich, 2019).

Für unseren Planeten hat die besondere Nutzung von Tierprodukten in Bezug auf Ernährung und die Verarbeitung von tierischen Materialien verheerende Folgen für unser ökologisches System. Die Herstellung von Tierprodukten bedarf extrem vieler Ressourcen und verursacht dadurch grenzenlose Umweltschäden. Landflächen und Regenwälder werden für die Massentierhaltung und deren Futtermittelproduktion vernichtet (Pierschel, 2012, S. 19). Wird eine vegane Ernährung mit einer mischköstlichen (Omnivor) verglichen, so führt das zu einer täglichen Einsparung von 4.200 Liter Wasser, 9 kg CO2-Äquivalent, 20 kg Getreide und 3 m 2 Wald (Vegane Gesellschaft Österreich, 2019).

4. Soziale Aspekte

In Bezug auf die Menschheit stellt die Produktion von Fleisch ein Problem zur weltweiten Ernährung dar. Der Einsatz zur Herstellung von Fleischprodukten ist um ein vielfaches größer als die letz endliche Menge an Lebensmitteln, die dadruch erzielt werden können. So muss für 1 kg Rindfleisch das 16 Fache an Futtermittel, zum Beispiel Getreide, verfüttert werden, mit 16 kg Getreide könnten weitaus mehr Menschen ernährt werden. Es fällt sicherlich schwer, den hohen Verbrauch an Ressourcen für eine kleine Menge Nahrung zu rechtfertigen, wenn gleichzeitig Millionen von Menschen vor Hungersnöten bewahrt werden könnten. Daraus ergibt sich für die nachhaltige Ernährung aller Menschen die Acker- und Nutzflächen so umzugestalten, dass alle direkt aus dieser Herstellung versorgt werden können, statt erst über die tierische Produktion viel weniger Nahrung im Verhältnis zu erhalten (Bolk, 2016, S.13).